10 Jahre gemeinsame Pfarre –

10 Jahre gemeinsame Pfarre – ein Jubiläumsgottesdienst zwischen Rückblick, Realität und Hoffnung
 
Drei Gemeinden – ein Fest: Mit einem gemeinsamen Gottesdienst feierten wir das 10-jährige Bestehen unserer Pfarre. Es war ein besonderes Jubiläum, das nicht nur Rückblick, sondern auch ehrliche Standortbestimmung und neuer Aufbruch sein wollte.
 
Der Einstieg in die Predigt war so schlicht wie tiefgründig: „Ob Gott wohl zufrieden mit mir ist?“ – diese Frage stellte Charlie Brown. Eine Kinderfrage? Vielleicht. Aber eine, die wohl viele auch als Erwachsene kennen. Die Antwort kam am Ende der Predigt von Lucy – trocken, aber tröstlich: „Was bleibt ihm anderes übrig?“
 
Im Zentrum des Gottesdienstes stand das Taufgedächtnis: ein bewusstes Erinnern an unsere Verbindung mit Christus – aber auch an unseren Auftrag, Kirche aktiv mitzugestalten. Unsere Berufung endet nicht am Kirchentor. In den Fürbitten wurde genau das sichtbar: Glocken, die rufen. Fenster, die das Licht brechen. Ein Tor, das offensteht. Blumen, die Vielfalt zeigen. Und das Kreuz – Zeichen unseres Glaubens und unserer Hoffnung.
 
Natürlich durfte auch ein Rückblick nicht fehlen: Vor zehn Jahren war da Aufbruchstimmung – ein großes Fest, viel Energie, aber auch Unsicherheit. Die neue Pfarre wurde damals mit einem Augenzwinkern als „Vernunftehe“ bezeichnet. Heute müssen wir ehrlich sagen: Eine Liebesbeziehung ist es (noch) nicht. Wir haben uns in vielem arrangiert, manches schöngeredet, Konflikten auch mal aus dem Weg gegangen – weil es einfacher war. Aber ebenso gilt: Vieles ist gelungen. An manchen Tagen spüren wir die Kraft des Gemeinsamen. Und das ist nicht nichts.
 
Besonders wurde auch Pfarrer P. Matthias gratuliert: Seit 30 Jahren ist er Priester – eine Wegstrecke voller Hingabe, Fragen, Begegnungen und Glaube. Seine persönliche Berufungsgeschichte begleitet auch unsere gemeinsame.
 
Nach dem Gottesdienst ging das Fest vor der Kirche weiter. Die Sonne strahlte vom Himmel – der Sommer zeigte seinen Anfang. Und mit ihm kam ein Gefühl zurück, das man nicht planen kann: Hoffnung.
BR

10 Jahre Pfarre Zum Göttlichen Wort

Das Licht der Sterne möge das Leben erhellen
und der Segen des Himmels uns begleiten.
 
10 Jahre Pfarre Zum Göttlichen Wort
Sonntag, 01. Juni 2025
9:30 Uhr    Festgottesdienst
in der Gemeinde Zur Hl. Familie
1100, Puchsbaumplatz 9
 
Anschließend sind alle herzlich eingeladen,
noch beisammen zu bleiben.
 
Darum entfallen die Hl. Messen um 8:00 und 9:30 Uhr
in der Gemeinde St. Johann
und 09:30 in der Gemeinde Zur Allerheiligsten Dreifaltigkeit.
 
 Vor 10 Jahren feierten wir mit Kardinal Christoph Schönborn die Gründung der Pfarre zum Göttlichen Wort.
Nicht einfach war der Weg bis dahin – und auch nicht der Weg bis jetzt.
Aber 10 Jahre sind ein Grund miteinander zu feiern, allen Verunsicherungen, Zwistigkeiten, alle Anstrengungen zum Trotz.
Schauen wir gemeinsam was war und blicken wir in eine Zukunft, die wir miteinander gehen werden, gehen müssen.
Darum feiern wir den zehnten Geburtstag.
Wir laden dazu alle ein, die gerne kommen,  alle Zweifler, alle Erstaunten, alle guten Willens!

Lange Nacht der Kirchen 25

Auf den Stiegen vor der Kirche am Keplerplatz singen etwa 50 Kinder des
Chors von Superar mit Begeisterung. Ihre Bewegungen folgen dem Rhythmus
der Lieder und sie klatschen in die Hände. Die Zuschauer, die sich
zahlreich versammelt haben, unter ihnen eine Schar frisch geschminkter,
strahlender Kinder, applaudieren und lassen sich von der Freude der
Kinder anstecken.
Dies ist der Beginn der Langen Nacht der Kirchen in St. Johann. Hoffnung
ist das Thema. Und wenn die Lebendigkeit hier vor der Kirche kein
Hoffnungszeichen ist, was dann?

In der Kirche setzt sich das Programm mit der Eröffnung der
Fotoausstellung  von Johannes Puschner fort. „0,00078% der Erde“ ist der
Titel der Ausstellung, die unberührte Naturlandschaften aus
unterschiedlichsten Ländern zeigt. In besonderen Lichtstimmungen treten
Natur und Licht in einen zauberhaft harmonischen Dialog, der das Auge
des Betrachters zum Verweilen und Staunen einlädt.

Der Hoffnungsschimmer der Natur begegnet den Besuchern der Langen Nacht
auch im Mittelgang der Kirche, wo eine Begegnung ungewohnter Art
stattfindet.  Zwölf zarte, junge Apfelbäumchen stehen da und die
Musikerin Maria Gstättner tritt mit ihrem Fagott in einen musikalischen
Dialog mit den Bäumchen, dem Kirchenraum und den Texten, die Altpfarrer
Ladislaus Loucky einfühlsam vorträgt.

Begegnung im Dialog gibt es bei den anschließenden Gesprächen: im „World
Cafe“ kommen Menschen ins Gespräch darüber, wie Zukunft hoffnungsvoll
gestaltet werden kann. Die „Lebendige Bibliothek“ lädt zum Kennenlernen
von Menschen ein, die von ihrer besonderen Herkunftsgeschichte und aus
dem Schatz ihrer Lebenserfahrungen erzählen – im Dialog kommt es
gleichsam zum spannenden Erkunden der „lebendigen Bücher“.

Alle Bankreihen der Kirche sind gefüllt, als Timna Brauer zum letzten
Programmpunkt aus den Memoiren Arik Brauers liest und dazu bekannte
Lieder ihres Vaters singt. Es sind dies ergreifende Geschichten, mit
Humor gewürzt, die anekdotisch und hoffnungsvoll aus der Nachkriegszeit
berichten. Sie lassen aufhorchen und mitfühlen, was das Leben in Frieden
und Freiheit für den Künstler Arik Brauer und Wegbegleiter bedeuteten.

Viel zu schnell zieht das Programm der Langen Nacht vorbei. Aber die
Eindrücke sind tief und begleiten die Besucher. Freuen würde es uns,
wenn die Besucher auch ein bisschen Freude und Hoffnung mit auf den Weg
nehmen. PP

Fotos: P. Puschner