Ostern in der Alxingergasse …

Ostern in der Alxingergasse …

Jesus ist auferstanden, das gilt auch für das „andere Ostern“ nach einer „anderen Fastenzeit“!

In der Dreifaltigkeitsgemeinde haben wir in diesen Wochen auf manche liebgewordenen Traditionen aber auch auf so manch schon länger geplantes Vorhaben verzichten müssen. Zum Beispiel auf die mit viel Begeisterung gemalten Fastentuchbilder zu den Evangelien der Fastensonntage, die Segnung der selbstgebundenen Palmbuschen der Erstkommunionkinder, das Teilen des Brotes bei der Agape nach der Feier der Gründonnerstagsliturgie, das bunte Blumenmeer zur Kreuzverehrung am Karfreitag und schließlich die Feier der Auferstehung mit schwungvoller Musik der Band, dem Singen nachher bei Fackelschein und dem Teilen von mitgebrachten Speisen  im Pfarrsaal. Ja, wir sind über verschiedene Whats App Gruppen und andere Medien als Dreifaltigkeitsgemeinde, als Erstkommunionkinder, Firmlinge, JS-Kinder und auch Ministranten gut miteinander verbunden und teilen Freude und leider auch großes Leid miteinander. Und wir wissen, dass Jesus in unserer Mitte ist in unserer kleinen Hauskirche daheim und beim Mitfeiern im Fernsehen oder im Radio. Aber wir vermissen trotzdem die spürbare Begegnung als Gemeinde. So mag es wohl auch den Aposteln gegangen sein, als Jesus plötzlich nicht mehr da war.
Jesus ist auferstanden – wir wissen es, wir feiern es an jedem Osterfest auf’s Neue: „Jesus ist mit uns unterwegs, mit dir, mit mir, uns allen hier“ wie es im diesjährigen Lied der Erstkommunion-Kinder heißt.
Seien wir dankbar für alle einschränkenden Maßnahmen in diesem Jahr, die uns diese Krise beschert hat. Sie schützen uns und schenken uns Zeit, in der wir nachdenken können, was wichtig und was weniger wichtig ist, was wirklich von Bedeutung ist und was nicht. Wo uns der Auferstandene tatsächlich begegnet oder wo wir in hektischer Betriebsamkeit an ihm vorbeilaufen.
Ihnen allen wünsche ich im Namen des Gemeindeausschusses der Dreifaltigkeitsgemeinde ein frohes und gesegnetes Osterfest!

 
Gerhard Schüttenberger
 
Damit uns wenigstens ein Bisschen etwas Vertrautes begleitet, gibt es hier extra für uns das wunderbare Exsultet und das bei uns in der Osternachtsfeier üblicherweise gesungene Gloria zu hören. Danke an Bernd und Theresa, Bernhard, Gerhard und Gerlinde!

Ostern – Auferstehung  

Ostern – Auferstehung
 
Wo Menschen eine Mitte finden…
Wo Freude das Leben prägt…
Wo Ängste überwunden werden…
Wo Versöhnung Menschen verbindet…
Wo Schranken geöffnet werden…
…da erfahren wir Auferstehung mitten im Leben

Es wird wohl ein verhaltenes Halleluja sein, das heuer erklingt. Kaum trauen wir uns, unsere Stimme zu erheben, kaum fühlen wir, dass nicht der Tod das letzte Wort hat.

Und doch –
es wird eine Auferstehung sein, nach dieser langen Zeit der Einschränkungen.
Noch nie hab ich so oft das Wort Auferstehung von Politikerinnen und Politikern gehört, noch nie war das Osterfest so präsent in allen Medien, bei allen Menschen.

Und sei es auch aus noch so vielen unterschiedlichen Gründen – es bleibt die Botschaft: Auferstehung geschieht schon jetzt in unserem Leben, hier und heute. Ostern ist nicht ausschließlich an einen Termin gebunden.
Ich will damit keineswegs über all das Traurige, das Belastende dieser Zeit hinweggehen, ich möchte keineswegs behaupten, so wie wir Ostern feiern müssen in diesem Jahr, ist in Ordnung. Es ist ganz und gar nicht in Ordnung, dass weltweit Menschen an dieser Krankheit sterben, dass soziale und wirtschaftliche Not das Leben bedrängen.

Und trotzdem der kleine Keim der Hoffnung, der wächst, die kleine Pflanze Vertrauen, dass nicht der Tod das letzte Wort haben muss, dass es die Chance gibt, auf neues Leben, auf ein Auferstehen, dass wir miteinander leben dürfen.

Noch nie waren wir Christinnen und Christen so zurückgeworfen auf unser Getauft – Sein, darauf, dass wir durch die Taufe gerufen sind, Kirche zu sein. Noch nie auch wurde es uns so zugesprochen wie in dieser Zeit der Krise. Verantwortlich zu sein, dass Ostern in unserem Alltag stattfinden kann, daheim zu feiern, mit den Menschen, mit denen ich zusammenlebe oder, wie es auch häufig der Fall ist, mit mir alleine. Und diese Verantwortung müssen wir übernehmen. Wie sonst sollte Ostern weiterbestehen, wie sonst sollte Kirche, die sich auf das Ostergeschehen gegründet hat, weiterbestehen. Und wohin könnte sonst meine Sehnsucht zielen – die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Liebe, nach dem endlich wieder miteinander Eucharistie – Danksagung zu feiern.

Karfreitag

Karfreitag
Pfarrvikar P. Hans Ettl SVD:
Meditative Betrachtung zu den letzten drei Worten Jesu am Kreuz