Ostern – Auferstehung
 
Wo Menschen eine Mitte finden…
Wo Freude das Leben prägt…
Wo Ängste überwunden werden…
Wo Versöhnung Menschen verbindet…
Wo Schranken geöffnet werden…
…da erfahren wir Auferstehung mitten im Leben

Es wird wohl ein verhaltenes Halleluja sein, das heuer erklingt. Kaum trauen wir uns, unsere Stimme zu erheben, kaum fühlen wir, dass nicht der Tod das letzte Wort hat.

Und doch –
es wird eine Auferstehung sein, nach dieser langen Zeit der Einschränkungen.
Noch nie hab ich so oft das Wort Auferstehung von Politikerinnen und Politikern gehört, noch nie war das Osterfest so präsent in allen Medien, bei allen Menschen.

Und sei es auch aus noch so vielen unterschiedlichen Gründen – es bleibt die Botschaft: Auferstehung geschieht schon jetzt in unserem Leben, hier und heute. Ostern ist nicht ausschließlich an einen Termin gebunden.
Ich will damit keineswegs über all das Traurige, das Belastende dieser Zeit hinweggehen, ich möchte keineswegs behaupten, so wie wir Ostern feiern müssen in diesem Jahr, ist in Ordnung. Es ist ganz und gar nicht in Ordnung, dass weltweit Menschen an dieser Krankheit sterben, dass soziale und wirtschaftliche Not das Leben bedrängen.

Und trotzdem der kleine Keim der Hoffnung, der wächst, die kleine Pflanze Vertrauen, dass nicht der Tod das letzte Wort haben muss, dass es die Chance gibt, auf neues Leben, auf ein Auferstehen, dass wir miteinander leben dürfen.

Noch nie waren wir Christinnen und Christen so zurückgeworfen auf unser Getauft – Sein, darauf, dass wir durch die Taufe gerufen sind, Kirche zu sein. Noch nie auch wurde es uns so zugesprochen wie in dieser Zeit der Krise. Verantwortlich zu sein, dass Ostern in unserem Alltag stattfinden kann, daheim zu feiern, mit den Menschen, mit denen ich zusammenlebe oder, wie es auch häufig der Fall ist, mit mir alleine. Und diese Verantwortung müssen wir übernehmen. Wie sonst sollte Ostern weiterbestehen, wie sonst sollte Kirche, die sich auf das Ostergeschehen gegründet hat, weiterbestehen. Und wohin könnte sonst meine Sehnsucht zielen – die Sehnsucht nach Gemeinschaft und Liebe, nach dem endlich wieder miteinander Eucharistie – Danksagung zu feiern.