Der Mai ist auf eine besondere Weise der Mutter Jesu gewidmet. Im Frühling steht sie, die sich ganz eingelassen hat auf Gott, die Jesus in diese Welt gebracht hat, quasi als Lebensbringerin im Mittelpunkt. Schon sehr früh, auf dem Konzil von Ephesos
(431 n. Chr), wo das erste Mariendogma formuliert wurde, wird sie als die bestätigt, geglaubt, von der die Liebe, das Wort Gottes geboren wird, die Jungfrau und Mutter, die Heil in diese Welt gebracht hat.
Gott wurde Mensch, er hat sich klein gemacht, ist zu uns gekommen – und von Anfang an ist in diesem Heilsgeheimnis, in diesem Heilsgeschehen Maria dabei.
 
Auch wenn sie von vielen als Fürsprecherin, als Mittlerin angesehen wird, die es ja nach dem Gottesbild des Christentums nicht „braucht“, ist sie uns nahe, einerseits weil sie Gott auf ganz besondere Weise nahe war und andererseits, weil sie für uns das Weibliche, die weibliche Seite Gottes verkörpert. All unsere Marienverehrung gründet im Glauben an Christus und erhellt den Glauben an Christus.

In Maria hat, mehr als in Christus, unser Menschsein Platz gefunden, all unser irdisches Dasein, das sich zeigt in Ängsten, Freuden, Sehnsüchten findet in ihrem Leben Widerhall.
Die vielen Bilder, die sie uns beschreiben sind entnommen eigenen Lebenserfahrungen, beschreiben sie als Weggefährtin auf dem Weg zu Christus, der allein Heil und Rettung ist.
So ist alles Reden über Maria immer Rede über Christus. Und damit ist die Verehrung Marias einzuordnen in den Glauben an Jesus, den Sohn Gottes und ist nichts, was wir lieblich zudecken können und dürfen.
 
So ist auch das Dogma von der leiblichen Aufnahme Marias in den Himmel (1950, Papst Pius XII), Zusage Gottes, dass alles das, was uns Menschen ausmacht, unsere Wünsche und Hoffnungen, unsere Verletztheiten und Wunden, nicht verloren sein werden.
Wenn wir so beginnen den Mai zu feiern, wenn wir in Maria eine Begleitung auf dem Weg zu Jesus sehen, dann sind wir auf dem Weg, der uns näher bringt zu dem, den siegeboren hat – Jesus Christus.

 

St. Johann Evangelist
Jeden Freitag um 17:45 Uhr

Hl. Familie
Jeden Dienstag und Donnerstag, 18:00 Uhr (nicht am: 1.5., 10.5., 17.5. und 31.5.)
Jeden Sonntag, 17:00 Uhr in der Annakapelle