Ostern – der Drei-Eintag 
Ein Rückblick auf eine Woche voll Leben
In der Pfarrkirche St. Johann am Keplerplatz begann das große Fest schon mit dem Vorbereitungsnachmittag mit den Kindern, am Samstag vor dem Palmsonntag.

Gründonnerstag 
Jesus auf diese besondere Weise im Brot begegnen, auch, wenn der Tag bereits vom Abschied überschattet ist. 
Am Ende des Gottesdienstes wird der Altar abgedeckt, die Kerzen werden gelöscht, das Allerheiligste wird an einen anderen Ort gebracht, der Tabernakel geöffnet. – Christus geht zum Ölberg, um mit Gott zu sprechen, Kraft zu bekommen, für den schweren Weg.
In einer kleinen Agape ließen wir den Gottesdienst ausklingen – mit Jesus feiern und ihm im Alltagsbrot begegnen. 
Bleiben und Wachen – beisammen bleiben und Kraft schöpfen.

Karfreitag
Schon beim Betreten der Kirche fällt das eindrücklichste Zeichen des Vorabends auf: der Tabernakel, offen und leer. Jesus wird vor dem Hohen Rat verhört und von Pilatus zum Tod verurteilt.
Am Nachmittag gehen wir den Kreuzweg und begleiten Jesus und alle Menschen, die ihr Leid tragen müssen.
Am Abend- die „Feier“, mehr das Gedenken, des Leidens und Sterbens Jesu.
Karg ist dieser Gottesdienst, still und ernst. Das Kreuz, gefüllt mit den Sorgen und Nöten der Menschen, die in unsere Kirche kommen, wird ins Zentrum geholt. Mit Blumen, Zeichen der Liebe aber auch des Abschieds, danken wir Jesus für seine unglaubliche Liebe. Am Grab Jesu halten wir inne, Abschied, Trauer, Hoffnung, Sehnsucht,… alles wird dahin getragen.

Karsamstag
Auch dieser Tag beginnt mit der Laudes, dem Morgenlob. Ungeschmückt ist die Kirche – nur beim Grab stehen Blumen und Kerzen. Den ganzen Tag über werden Menschen kommen, um ihrer Trauer Ausdruck zu verleihen. 
Und langsam, ganz langsam kündigt sich der Höhepunkt des Kirchenjahres an: Die Kirche wird vorbereitet für die Osternacht: Der Altar wird wieder gedeckt, die Blumen der Kreuzverehrung werden zum blühenden Lebenszeichen, die letzten Vorbereitungen.

Osternacht 
Die Osternachtfeier beginnt im Dunklen vor der Kirche. Das Feuer wird gesegnet und zum ersten Mal erklingt der Satz: Christus ist glorreich auferstanden!
In die dunkle Kirche wird die brennende Osterkerze getragen – nach und nach wird das Licht verteilt- es erklingt das Osterlob, das Exultet.
Noch dauert es bis endlich das Gloria, der Jubelgesang, gesungen wird. Dazu kommen Glocken und Orgel zurück.
Jedes Jahr neu ist es ein gefühltes Wunder – das Leben siegt über den Tod. In allem Schauen von uns allen, dass alles klappt – ein Aufatmen, denn Jesus ist spürbar da. 
In der Freude feiern wir Eucharistie- Danksagung, und in das Gedenken an Abendmahl, Tod und Auferstehung mischt sich hörbar die Osterfreude.
Speisensegnung und der Osterhymnus „Halleluja, lasst uns singen“ begleiten uns hinaus – in die äußerlich dunkle Nacht. Aber das Osterlicht lässt sie strahlen.

Vielen Dank allen, die dazu beigetragen haben- danke P. Matthias für das Durchbegleiten. So war es möglich in allen Feiern Kopf und Herz zu spüren.
Barbara Radlmair