Nimm dir Zeit, um zu träumen, es ist der Weg zu den Sternen.
 
Nicht alle gehen zur Schule und doch ist unser Jahr geteilt. Es steht jetzt sozusagen auf der Höhe und lädt ein, zurückzuschauen und auch nach vorne zu blicken. Dabei ist es besonders wichtig, sich die Zeit zu nehmen, die es braucht, um fertigzuwerden mit dem, was war und Kraft zu tanken für das, was kommen wird.
 
Orte zum Auftanken gibt es viele. Auch ganz alltägliche.
Zwei Beispiele oder Einladungen:
 
Im Botanischen Garten
Nicht weit von unserer Pfarre, schon im Nachbarbezirk, liegt der botanische Garten. Eine Vielzahl von Pflanzen – unterschiedliche Arten, auf engem Raum. Ein Erlebnis für alle Sinne – Farben, Düfte lassen uns offen werden.
Die Symbolkraft des botanischen Gartens? Einheimisches und Exotisches sind eine Bereicherung.
Nimm dir Zeit, um zu lieben, es ist die wahre Lebensfreude.
 
 
Im Aufzug
Natürlich ist Treppensteigen gesünder. Trotzdem fahren wir mit dem Aufzug. Vom Parterre bis in den 6. Stock – in kaum mehr als dreißig Sekunden. Aufzüge passen wunderbar zu unserem ach so effektiven Zeitmanagement: Nur keine Zeit verlieren.
Schon diese halbe Minute, in der wir nichts tun können, macht uns oft nervös. Wenn dann der Aufzug auch noch stehen bleibt, weil wer einsteigen will – fast unerträglich. Wir sind mit unseren Gedanken schon bei den nächsten Schritten, in der Zukunft. Dabei geschieht es, dass wir den wichtigsten Moment verpassen: die Gegenwart.
Wäre die Fahrt mit dem Lift nicht eine Gelegenheit, kurz innezuhalten, eine sogenannte „Aufzugsmeditation“? Einen Moment ganz bei mir sein: Wie geht es mir heute? Spüre ich, was mir wichtig ist?
Viel zu schnell werden sich die Türen wieder öffnen, um mich aussteigen zu lassen.
 Nimm dir Zeit, um nachzudenken, es ist die Quelle der Kraft.
 

Achtsamkeit
Wenn ich stehe, dann stehe ich

Ein ganz auf das innere Leben ausgerichteter Mönch wurde gefragt, warum er trotz seiner vielen Aufgaben immer so gesammelt sein könne: «Wie gestaltest du denn dein Leben, dass du so bist, wie du bist, so gelassen und so in dir ruhend?»
Der Mönch sprach: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich .. .» Da fielen ihm die Fragesteller ins Wort: «Das tun wir doch auch. Aber was machst du noch, was ist das Geheimnis deines Mensch-seins?»
Der Mönch antwortete den Fragenden wiederum: «Wenn ich stehe, dann stehe ich; wenn ich gehe, dann gehe ich; wenn ich sitze, dann sitze ich; wenn ich schlafe, dann schlafe ich; wenn ich esse, dann esse ich; wenn ich trinke, dann trinke ich; wenn ich spreche, dann spreche ich; wenn ich schweige, dann schweige ich; wenn ich schaue, dann schaue ich; wenn ich höre, dann höre ich; wenn ich lese, dann lese ich; wenn ich arbeite, dann arbeite ich; wenn ich bete, dann bete ich …»

Da sagten die Neugierigen: «Das wissen wir jetzt. Das tun wir alles auch!»
Der Mönch aber sprach zu ihnen: «Nein, eben das tut ihr nicht: Wenn ihr steht, dann lauft ihr schon; wenn ihr geht, seid ihr schon angekommen; wenn ihr sitzt, dann strebt ihr schon weiter; wenn ihr schlaft, dann seid ihr schon beim Erwachen; wenn ihr. esst, dann seid ihr schon fertig; wenn ihr trinkt, dann kostet ihr nicht genug; wenn ihr sprecht, dann antwortet ihr schon auf Einwände; wenn ihr schweigt,: dann seid ihr nicht gesammelt ge-nug; wenn ihr schaut, dann vergleicht ihr alles mit allem; wenn ihr hört, überlegt ihr euch schon wieder Fragen; wenn ihr lest, wollt ihr andauernd wissen; wenn ihr arbeitet, dann sorgt ihr euch ängstlich; wenn ihr betet, dann seid ihr von Gott weit weg .. . »
Überliefert