Laternen und Gänse, vielleicht noch ein halber Mantel – das verbinden wir, wenn wir
St. Martin hören. Kinder, die durch dunkle Straßen ziehen, mit kleinen Lichtern in den Händen, die uns die Chancen des Lichtbringens zeigen können.
Martin, der seinen halben Mantel hergab – er hat nicht begonnen eine Organisation aufzubauen, er hat nicht einmal überlegt, dass ein halber Mantel ja niemals genug sein kann. Er hat gehandelt, getan – und erst im Nachhinein hat sich, der Legende nach, Christus ihm zu erkennen gegeben. Erst dann hat er sich für das Christentum interessiert. Erst dann hat er sich taufen lassen. Erst dann – nach seinem Tun.
Vielleicht ist es das, was er uns auch jetzt immer noch mitgeben kann – „Tu – und du kannst Christus finden! Handle – und das Reich Gottes beginnt mit dir zu wachsen!“
 
Martin ist um 316 in Sabaria, dem heutigen Steinamanger in Ungarn, geboren, und am
8. November 397 in Candes bei Tours in Frankreich gestorben. Er war Sohn eines römischen Tribuns und trat bereits im Alter von 15 Jahren auf dessen Wunsch hin in die Armee ein.
Nach der Begegnung mit dem Bettler, dem er seinen halben Mantel gab, verließ er unter Schwierigkeiten das Heer, ließ sich taufen und lebte vorerst als Einsiedler.
360 gründete er ein Kloster, wo er weiter als Mönch ein zurückgezogenes Leben führen wollte. Doch er war bei den Menschen ein gesuchter Ratgeber, Helfer und seine guten Taten machten ihn bekannt. So wurde er zum Bischof von Tours gewählt.
397 starb er und wurde am 11. November begraben. Er ist der erste Heilige, der verehrt wurde, obwohl er kein Märtyrer war.
 
In der Tradition steht der heilige Martin für Frieden und für Solidarität mit Randgruppen. Er ist der Patron der Bettler, der Geächteten, Kriegsdienstverweigerer und des Burgenlandes.