Hl. Nikolaus 6.12.

Viel gesichertes historisches Wissen haben wir nicht über den Heiligen aus Myra. Die Eckdaten seines Lebens sind: Um das Jahr 280 in Patara, als Sohn reicher Eltern, geboren. Mit 19 Jahren von seinem Onkel zum Priester geweiht. Dann lebte er als Abt in einem Kloster in Myra, wo er später zum Bischof geweiht wurde. 325 hatte er am Konzil von Nicäa teilgenommen. Dort wurde das Glaubensbekenntnis der Kirche formuliert. Um das Jahr 350 starb Nikolaus. Zeit seines Lebens hatte er offene Augen und offene Hände für Menschen in Not.
 
Legende:
Einst lebte in Myra ein Kaufmann, der sehr reich war, trotzdem aber nie genug bekommen konnte und immer noch mehr verdienen wollte. Eines Tages begegnete dem Kaufmann der Teufel und sagte zu ihm: „Möchtest du reicher werden  als alle anderen?“
„Nichts lieber als das!“, antwortete der Kaufmann. „Was muss ich dafür tun?“ – „Du musst mir dafür dein Herz geben“, sagte der Teufel. Ohne Zögern tauschte der Kaufmann sein Herz gegen einen Stein. In nur einem Augenblick war sein Herz verhärtet und eiskalt. Dann verschwand der Teufel.
In den folgenden Jahren nun wurde der Kaufmann reicher als alle anderen Menschen. Gleichzeitig aber wurde er auch immer verlassener und einsamer. Niemand mochte mehr mit ihm zu tun haben.
Nun spürte er, dass Geld und Gut in einem Menschenleben nicht alles ist und das steinerne Herz lag ihm schwer in seiner Brust. Traurig lief er durch die Straßen.
Da begegnete ihm der Bischof Nikolaus: „Warum bist du so traurig?“, fragte dieser  den Kaufmann. Da erzählte der reiche Mann seine Geschichte. Der Heilige hatte Mitleid mit ihm und tröstete ihn: „Du kannst wieder glücklich werden, wenn du mit deinem Geld Gutes tust. Geh zu den Armen, zu den Kranken, zu denen, die kein Haus haben und in Not sind. Gib ihnen von deinem Überfluss und lindere ihre Leiden. Dann wird dein steinernes Herz mehr und mehr schmelzen.“
Der Kaufmann tat, wie der Bischof Nikolaus ihm geraten hatte. Mit jedem guten Wort und jeder helfenden Tat schmolz der Stein in seiner Brust und stattdessen gewann er sein eigenes weiches, fühlendes Herz wieder zurück.
Als er in Frieden starb, war aus dem armen Reichen ein reicher Armer geworden, denn jeder, der laufen konnte, ging mit seinem Leichenzug, alle  lobten seine guten Taten und Bischof Nikolaus hielt ihm die letzte Predigt.