Fest der Taufe des Herrn
 
Ganz eng verbunden mit dem Fest der Erscheinung des Herrn, dem „Dreikönigsfest“, ist das Fest der Taufe Jesu. Es ist eine Art Amtseinführung – und gleichzeitig die Anerkennung Jesu durch den Vater. „Das ist mein geliebter Sohn, an ihm habe ich Wohlgefallen!“
Jesus, der Mensch an dem Gott Gefallen findet. Jesus, das Licht für die Völker,
·      der Blinden die Augen öffnet
·      der den Sündern Mut macht
·      der alle befreien will, die im Dunkeln sind
Jesus reiht sich am Jordan in die Reihe der Menschen ein, die umkehren wollen. Er will ihnen ganz nahe sein. Er zeigt sich als einer von ihnen, als der, der mit ihnen geht. Er sucht und sammelt Menschen um sich. Er lässt Menschen erfahren, was es heißt, von Gott geliebt zu sein. Er lässt sie erfahren, dass auch sie es sind, zu denen Gott sagt: „Du bist mein geliebter Sohn. Du bist meine geliebte Tochter.“
Auch heute zu jeder und jedem von uns!

Taufe Jesu – die Weihnachtszeit endet
 
Wenn jetzt all das, was uns äußerlich an Weihnachten erinnert, wieder weggepackt wird, die Krippe verstaut, der Weihnachtsbaum entsorgt, alle Engel wieder an ihre Plätze gestellt werden, kehrt der Alltag wieder ein. Auch in der Kirche wird die Weihnachtszeit ganz offiziell beendet. Aber heißt es nicht dann, gerade jetzt innehalten und überlegen: Was bleibt von Weihnachten, was lässt mich zu einem weihnachtlichen, zu einem von der Menschwerdung Gottes geprägten Menschen werden?
Von außen sieht man mir das ja nicht an. Niemand läuft mit einem Heiligenschein herum, kein anderes Kennzeichen ist sichtbar, das signalisiert: Schaut, hier kommt eine Christin, kommt ein Christ! Nein, ansehen kann man uns das Christsein nicht. Auch nicht, dass wir Getaufte sind, dass wir das Bekenntnis abgelegt haben: Zu diesem Jesus will ich gehören. Und wenn ich jetzt darauf vertraue, dass mir in der Taufe, das Licht von Weihnachten eingegossen wurde, dann heißt das, dass ich aus dieser Liebe lebe. Das bedeutet dann, weitergeführt, dass man die Kinder Gottes an der Liebe zueinander erkennt. Und da kann es jetzt schwierig werden, unangenehm sein. Es ist ja bei Gott nicht leicht, alle Menschen zu lieben. Wenn ich ehrlich bin, fallen mir doch ein paar Menschen ein, mit denen ich nicht gut auskomme, die mir entgegenstehen, die ich nicht lieben kann.
Und hier stellt sich Gott mir entgegen: Was die Liebe betrifft, macht Gott keine Kompromisse, er lässt sich nicht auf Verhandlungen ein, wen ich liebe, wer es in meinen in unseren Augen wert ist, geliebt zu werden.
An der Liebe also muss man erkennen können, ob wir es ernst meinen mit unserer Taufe. Denn in der Taufe hat Gott uns, so wie damals bei Jesus, hat er uns zugesagt, dass wir seine geliebten Söhne, seine geliebten Töchter sind. Vor allen moralischen und dogmatischen Sätzen steht die Zusage Gottes: „Du bist mein geliebter Sohn! Du bist meine geliebte Tochter. An dir habe ich Wohlgefallen.“