Die Vorstellung – gut anzukommen

Advent bedeutet Ankunft. Seit drei Wochen bereiten wir uns vor – versuchen wir uns zu öffnen für die Ankunft des Messias.
Dabei tauchen immer wieder die Fragen auf,
bin ich gut genug, dass Gott bei mir ankommen kann,
habe ich genügend „Strohhalme“ gesammelt für sein Bettchen,
bin ich wirklich vorbereitet
und – werde ich es spüren, dass Er bei mir ankommt?
 
Alles wichtige Fragen – und gleichzeitig alles Fragen, die keine Bedeutung haben für die Ankunft Jesu bei mir: Gott hat seinen Sohn in die Welt gesandt, um uns zu erlösen, nicht um in einer erlösten Welt sterben zu müssen; er hat ihn zu den Ausgestoßenen und Sündern geschickt, damit er ihnen die Liebe bringt, ihnen zusagt, dass bei Gott niemand würdelos oder verloren ist.
 
Karl Rahner schreibt es so:
Ich gehe nicht mehr weg von dir.
Was immer dir geschieht,
durch welches Dunkel dein Weg dich auch führen mag –
glaube, dass ich da bin!
Glaube, dass meine Liebe unbesiegbar ist!
Dann ist auch für dich Weihnacht.
Dann ist auch deine Nacht
Heilige Nacht.
Dann zünde getrost die Kerzen an –
Sie haben mehr recht als alle Finsternis.
(Karl Rahner)
 
Damit können auch wir uns aufmachen zum Kind in der Krippe und dabei wissen – das Kind in der Krippe hat sich längst aufgemacht und möchte bei mir ankommen.
Barbara Radlmair