Advent – ein Weg hin nach Betlehem, nach Betlehem, das in uns selbst liegt.
 
Die Vorbereitungszeit auf die Geburt eines Kindes ist bei jedem und jeder von uns eine ganz besondere, besonders gestaltete Zeit. Das kann beim Erwarten der Geburt des Gottessohnes dann ja nur getoppt werden. So haben sich im Advent, der Vorbereitungszeit auf Weihnachten eine Vielzahl an Bräuchen gebildet.
 
Geschichtliches:
Die Adventszeit lässt sich in ihren Anfängen bis ins 5. Jahrhundert und ins Gebiet um Ravenna in Italien zurück verfolgen.
Damals wurde der Sonntag vor dem Fest der Geburt Christi der Vorbereitung hierauf gewidmet. In Rom gab es eine eigene Gottesdienstordnung erstmals im 6. Jahrhundert.
Gregor, der Große, setzte dann die Zahl der vier Adventssonntage fest. Diese Praxis hat sich aber nicht überall verbreitet, in Mailand feiert man heute noch eine Adventszeit von sechs Wochen.
Im 13. Jahrhundert war es vor allem der Franziskanerorden, der die römische Praxis verbreitete. Papst Pius V. schrieb dann die römische Adventsliturgie endgültig für die gesamte Kirche – ausgenommen Mailand – fest.
Von Anfang an hatte die Adventszeit den Charakter einer Buß- und Fastenzeit als Vorbereitung auf das Christfest.
Traditionell durfte in der Adventszeit nicht getanzt und nicht geheiratet werden.

Liturgisches:
Die vier Adventssonntage haben jeweils ihr Thema:
Der 1. Adventssonntag thematisiert die erwartete Wiederkunft Christi am „Letzten Tag“.
Am 2. und 3. Adventssonntag steht Johannes, der Täufer, im Mittelpunkt.
Der 4. Adventssonntag ist in der katholischen Kirche Maria, der Mutter Gottes, gewidmet.

Adventgestalten:
Viele Heilige, die als Lichtbringer bezeichnet werden, begegnen uns gerade in der Zeit, in der es draußen dunkel wird und in der die Sehnsucht nach Licht wächst. Legenden, die über sie erzählt werden, sind über alle historischen Erinnerungen hinaus Liebesgeschichten. Sie erzählen von der Liebe eines Menschen, der angesteckt ist von Gott, der die Welt so sehr geliebt hat, dass er Mensch wird in seinem Sohn, der alles gibt. In diesem Sinn ist die Legende der Hl. Barbara eine Geschichte der unverbrüchlichen Treue, eine Vertrauensgeschichte.
Und so kann die Kornlegende des Hl. Nikolaus von Myra erzählt werden als Glaubens- Hoffnungs- als Liebesgeschichte und als Mutmachgeschichte, mutig zu geben und uns anstecken zu lassen von dem Glauben, der Hoffnung und der Liebe, die darin weiter erzählt wird.

Hl. Barbara
Barbara lebte in Kleinasien, zu einer Zeit, als es verboten war an Jesus zu glauben. Ihr Vater war sehr streng und immer, wenn er auf Reisen musste, sperrte er sie in einen Turm. Als er von einer Reise zurückkam, entdeckte er, dass in dem Turm ein drittes Fenster war. Er stellte Barbara zur Rede und sie erklärte ihm, dass sie den Glauben an Gott Vater, seinen Sohn Jesus und den Heiligen Geist gefunden habe und die drei Fenster sie daran erinnern könnten. Ihr Vater wurde sehr zornig, brachte sie zum Richter. An dem Tag, als Barbara ins Gefängnis gebracht wurde, verfing sich ein Zweig in ihrem Kleid. Sie nahm ihn mit und stellte ihn ins Wasser. Sie wurde zum Tode verurteilt, und am Tag ihrer Hinrichtung, wurde ihr von ihrem Vater der Kopf abgeschlagen, begann der Zweig zu blühen.
Die Legende erzählt weiter, dass ein Blitzstrahl vom Himmel kam und den Vater erschlug.
 
Es ist Brauch an diesem Tage, nahe der längsten Nacht des Jahres, den Frühling zu beschwören, indem man Kirsch- und andere Blütenzweige abschneidet, die dann um die Weihnachtszeit zu blühen beginnen sollen.
Von den Zweigen, die man am 4. Dezember ins Zimmer holt, damit sie zu Weihnachten blühen, heißt es, dass sie uns Zukünftiges prophezeien: Früher, als junge Mädchen in einer guten Partie die beste Zukunft sahen, stellten sie Zweige mit den Namen ihrer Favoriten ins Wasser. Verdorrte ein Zweig, war die Sache klar, bei allen anderen wurde es dann richtig spannend. br