„Ein roter Kokosläufer…“

„Ein roter Kokosläufer…“
 
Gedenken am Humboldtplatz am 6. November 2019 – Impressionen
 
Das Gedenken anlässlich der Pogromnacht und der Zerstörung der Vereinssynagoge am Humboldtplatz im Jahr 1938 wurde zu einem beeindruckenden Statement des gelingenden gesellschaftlichen Zusammenlebens in Favoriten.
Bezirksvorsteher Marcus Franz und die Interreligiöse Dialoggruppe Favoriten hatten dazu eingeladen.
 
In den Begrüßungsworten von Bezirksvorsteher Marcus Franz und in den Worten von Historikerin Mag.a Shoshana Duizend-Jensen
wurden die Ereignisse der Nacht auf den 10. November 1938 lebendig.
So berichtete die Historikerin unter anderem davon, dass viele Menschen aus Favoriten sich an der Plünderung des Tempels beteiligt hatten. Alles, was sie tragen  konnten, Möbel, Besteck, einen langen roten Kokosläufer, hatten sie weggeschleppt. In den Morgenstunden des 10. November war der Tempel gesprengt worden.
Die Feuerwehr war angewiesen worden, die Nachbargebäude vor dem Feuer zu schützen.
Das religiöse und kulturelle Zentrum des Israelitischen Tempel- und Schulvereins für den 10. Bezirk, dem auch ein Israelitischer Frauen Wohltätigkeitsverein, ein Humanitätsverein für Favoriten und eine Kinderbewahranstalt der zionistischen Bezirkssektion Favoriten angehörten, war vollständig zerstört worden.
Oberrabbiner Mag. Schlomo Hofmeister antwortete auf diese historischen Ausführungen mit einem gesungenen Gebet für die Opfer des NS-Terrors, für die Opfer von Dachau, Auschwitz, Birkenau, Bergen-Belsen und Majdanek….. 
Die klare Aufforderung, heute in Favoriten in Dialog und Offenheit  miteinander zu leben,  wurde von Dechant Pfarrer Mag. Matthias Felber und  Imam Ibrahim Olgun ausgesprochen. Olgun betonte, dass der Schutz des Lebens der Menschen und auch der Schutz der Gotteshäuser im Islam verankert sind.
„Niemals wieder!“ war das einstimmige Bekenntnis aller.
Viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben die Einladung von Moderator Stefan Almer, eine weiße Rose auf das Mahnmal zu legen, angenommen.
 
Die Rede von Dechant Pfarrer Matthias Felber können Sie hier nachlesen.

Werdet, was ihr schon seid

Werdet,  was ihr schon seid
 
In der Eucharistiefeier zum  heutigen Allerheiligenfest legte uns P. Hans in seiner Predigt die Schrift aus.
Beginnend mit einem Zitat von Blaise Pascal: „ Es ist nicht auszudenken, was Gott aus den Bruchstücken unseres Lebens machen kann, wenn wir sie ihm ganz überlassen.“  –  weist er uns darauf hin, dass es nicht nur die offiziellen Heiligen gibt, sondern wir alle gemeint sind.
Er erwähnt das Schreiben von Papst Franziskus über die Heiligkeit, in dem er von den „Heiligen nebenan“  spricht –  Eltern, die ihre Kinder in Liebe begleiten, Männer und Frauen, die für ihre Familien sorgen. Menschen, die nicht müde werden, sich für andere einzusetzen. Wir alle kennen solche Menschen von nebenan, die ein Widerschein der Gegenwart Gottes sind.
P. Hans spricht weiter über die Taufe, wo wir  die Zusage erhalten haben, Kinder Gottes zu sein –  eine große Ermutigung und der Beginn einer Verwandlung.
Denn Liebe verwandelt immer und führt zum Guten.
Er schließt mit einem Wort der Kirchenväter: „ Werdet, was ihr schon seid!“
Wir danken dir für deine Impulse,  die uns aufrütteln wollen.

UZ