Dann singt man Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest. (Jes 30,29)

Dann singt man Lieder wie in der Nacht, in der man sich heiligt für das Fest. (Jes 30,29)

Eine ganz eigen geprägte Nacht geht zu Ende. Seit 2005 gibt es sie, diese besonderen „Langen Nächte“ – und jedes Jahr zeigt sich eine andere Art von Miteinander, von aufeinander Zugehen und miteinander Feiern.
 
Der Jugendchor Superar der NMS Herzgasse – und heute überraschend dabei der Chor der NMS Josef-Enslein-Platz begann mit orientalischen Friedensliedern diese Nacht. Jugendliche unterschiedlichster Herkunft und Religion und Lebenseinstellung sangen – anfangs noch sehr aufgeregt, Lieder, die von Frieden, Freiheit und Hoffnung erzählten.

Superar bietet kostenfreien Zugang zu musikalischer Förderung, verstärkt dort, wo Kinder sonst diese Möglichkeiten nicht haben. Aus der Überzeugung heraus, dass Musik jeden und jede stärkt, begeistert und fördert, wird Superar zu einem Musikvermittlungsprojekt, Integrationsprojekt und Bildungsprojekt.

Daran schloss sich eine Podiumsdiskussion mit Bezirksvorsteher Marcus Franz und
P. Matthias Felber an, moderiert von Hubert Arnim-Ellissen, der schon manche Lange Nacht begleitet hat.
 
Die Lange Nacht der Kirchen ist ja eine Möglichkeit, nicht nur die Kirchentüren zu öffnen für die, die sich ohnehin immer wieder hier einfinden. Es ist eine Chance zu verbinden – die Vertrauten mit den Unbekannten, die Kunst mit dem Alltag, die Politik mit der Kirche. Es ist auch ein Weg die gemeinsame Sehnsucht zu spüren und ins Gespräch miteinander zu bringen.
„Mein Favoriten“ war das Thema, das den beiden aus den unterschiedlichen Zugängen her am Herzen liegt.
Sicher sind vielen die Filme von Don Camillo und Peppone bekannt. Fast hören wir noch den Dialog zwischen Bürgermeister und Dorfpfarrer, der ein konfliktreiches Suchen, ja manchmal Streiten, nach dem eigentlich ohnehin sehr Gemeinsamen, war.
Umgang mit den vielen fremden Kulturen, die ja eigentlich in Favoriten immer ein Thema waren und die mittlerweile nicht mehr wegzudenken sind, neue Wohnbauten, die zur Zeit in einem Tempo wachsen, dass man fast nicht mehr mitkommt, Sprachenvielfalt und Sprachenchaos, …. einige dieser Themen. Sehr elegant und mit einer Portion Humor führte Hubert Arnim-Ellissen durch das Gespräch.
 
Essen und Trinken – ganz einfach die Ankündigung im Programmheft. Da gab es gleich eine Kostprobe von der Buntheit alleine unserer Pfarre, so wurde aufgetischt, von philippinischer Küche bis hin zu österreichischen Kuchen, von afghanischer Pizza bis Frühlingsrollen (Danke dafür!).
Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn so konnten viele der angesprochenen Themen in Gesprächen miteinander und auch mit dem Bezirksvorsteher und P. Matthias weiterbesprochen werden.


Where music has no borders
Konzert mit dem Trio Golnar und Mahan
 
Eine wahrhaft kosmopolitische Band, die von der iranischen Kultur beeinflusst, sich auf die Verbindung von Jazz mit orientalischen Folk-Elementen spezialisiert hat.
Fremde Klänge zogen durch die Kirche, erfüllten sie bis in die letzten Winkel und drangen auch in die Herzen der Zuhörerinnen und Zuhörer.
Liebe – Sehnsucht – Verwurzelt-Sein – hier verbindet sich Welten, Kulturen und ganz konkrete Menschen.
Mitnehmend und bezaubernd – mit diesem Gefühl endete die Lange Nacht der Kirchen 2019.
 
Ich sage danke allen, die geholfen haben, dass es dieses Erlebnis werden konnte.

Lange Nacht der Kirchen 2019

Lange Nacht der Kirchen 2019

Programm Kirche am Keplerplatz

19.00
Eröffnung
FRIEDENSLIEDER AUS DEM ORIENT
mit dem Jugendchor Superar
 
 
20.00
„FAVORITEN LIVE“
Bezirksvorsteher Marcus Franz und Dechant und Pfarrer P. Matthias Felber
miteinander im Gespräch über unser Favoriten.
Moderation: Hubert Arnim-Ellissen
 
 
21.15
ESSEN UND TRINKEN
 
 
22.00
WHERE MUSIC HAS NO BORDERS
Konzert mit Golnar und Mahan
Orientalische Lieder und Klänge mit
Jazz-Elementen

Exkursion des Seniorenklubs

Exkursion des Seniorenklubs

Exkursion des Seniorenklubs der Gemeinde zur Hl. Familie
ins Bezirksmuseum Favoriten am 8.5.2019
 
Diesmal war wieder Nostalgie angesagt; die Exkursion führte uns ins Bezirks-
museum in der Per Albin Hansson Siedlung, wo uns ein ehrenamtlicher Mitarbeiter
(ehemaliger Lehrer) vorerst die Geschichte unseres Bezirks näherbrachte.
 
Was war nicht alles in den 145 Jahren geschehen, in denen der Bezirk bei Wien ist.
Von einem einst dünn besiedelten Gebiet in Niederösterreich wuchs Favoriten rasch zu einem Industriebezirk; Johann Steudel war maßgeblich daran beteiligt, daß das
Gebiet als 10. Bezirk eingemeindet wurde; Er war auch der erste Bürgermeister.
Favoriten ist übrigens der einzige Bezirk, der nach einem Gebäude benannt ist, nämlich nach der Favorita, einem ehemaligen Lustschloß Karls VI (heute Theresianum) auf der Wieden.
 
Die Bevölkerungszahl stieg auf Grund der vielen Firmengründungen – die Baugründe waren billig und die Nähe zu den Bahnhöfen begünstigte die Entwicklung.
Die chemische Fabrik Gustav Wagenmann, die Maschinenfabrik der Staatseisen –
bahnen, der Rüstungskonzern im Arsenal und die Wienerberger Ziegelfabrik folgten.
Ankerbrot und Wiener Zuckerl sind ebenfalls noch in aller Munde.
Mit der wachsenden Einwohnerzahl wuchs auch die Infrastruktur, Schulen und Kirchen wurden gebaut, der Eugenplatz, heute Viktor Adler Platz, zu einem Marktplatz, der Bezirk durch eine Pferdetram vom Schwarzenbergplatz bis zur Gudrunstrasse erschlossen.
Viele Beispiele aus dem täglichen Leben, wie ein Klassenzimmer, Kücheneinrichtungen, ein Zugehörgeschäft und technische Errungenschaften
werden im Museum liebevoll gepflegt und den Besuchern nähergebracht.
Die Geschichte der „Spinnerin am Kreuz“ nimmt einen besonderen Platz ein.
Nicht nur die Skulpturen vom Sockel der Säule, viele Bilder werden gezeigt und Legenden berichtet, hatte man doch von der damaligen Hinrichtungsstätte den
letzten Blick auf das damalige Wien.
Auch die jüngere Geschichte bietet Interessantes : Bohrungen nach Erdöl in den Jahren 1955-63 in Oberlaa brachten zwar kein Erdöl, dafür die Thermalquellen zutage und machen unseren Bezirk zu einem besonderen Anziehungspunkt.
Das heutige Favoriten mit seinen 400.000 Einwohnern die 4.größte Stadt Österreichs
hat durch den Ausbau der U1 seine Lebensader bis Oberlaa ausgedehnt und wird auch weiterhin Interessantes bieten.
Wir sind jedenfalls von Frau Maria  aus den nostalgischen Gedanken heraus in die Gegenwart und zu einer stärkenden Jause geführt worden.
Vielen Dank für die Organisation, es war wieder super. !!
Grete Beran