2. November: Allerseelen – ein Fest des Lichtes und der Auferstehung
 
Mit dem Besuch der Gräber beginnt bereits am Allerheiligentag das Allerseelenfest.
 
Woher komme ich – wohin bin ich letztlich unterwegs, das sind zentral bestimmende Fragen meines Lebens. Ich kann mir aus vielerlei Literatur Beschreibungen und Versuche des Erklärens suchen, bleibe aber schlussendlich wieder vor der Frage: Was geschieht mit mir?
 
Wenn wir in diesen Tagen zum Friedhof gehen, werden wir in Licht und Liebe eingehüllt. Auf allen Gräbern leuchten uns die Kerzen, die Zeichen der Hoffnung auf das ewige Leben, entgegen, hüllen uns die Farben der vielen Blumen in einen Mantel der Zuneigung.
 
Abschied von jemandem zu nehmen, ist mir, ist uns allen bekannt: Menschen, die wir liebten, sind gestorben. Die Erfahrung, dass etwas bleibt, dass Erinnerungen plötzlich eine neue Dimension haben, lässt den Glauben an Auferstehung neu werden und gibt ihm die lebendige Gestalt.
Seit dem 11. Jahrhundert feiert die Kirche den Gedenktag an alle Verstorbenen am 2. November. Das geht auf Abt Odilo von Cluny zurück, der dieses Gedenken 998 in seinem Kloster einführte, von wo es dann Verbreitung fand. Früher wurde der Gedenktag an die Verstorbenen in der Nähe des Osterfestes gefeiert.