Advent – eine Zeit der Hoffnung gegen die Zeiten der Hoffnungslosigkeit
Es ist eine Zeit, …
Eine Zeit, in der nichts so ist, wie wir es gewöhnt sind, in der uns alles um die Ohren zu fliegen scheint. Gerade in dieser dunklen Zeit, draußen wie drinnen, sehnen wir uns nach Unverrückbarem. Vertrautes kann Sicherheit geben, Bekanntes kann gute Erinnerungen wecken und dadurch der Hoffnung in uns wieder Raum geben.
Jedes Jahr wieder ist es eine ganz besondere, auch berührende Zeit, in der Kitsch und Ernsthaftigkeit gleichermaßen ihren Platz haben. Zeit, in der ich Altbewährtem, Bekanntem Raum gebe – aber auch die Zeit, die mich neu offen sein lässt für den Ruf Gottes, der sich durch die Menschen rund um mich Gehör verschaffen kann.
Darum werden wir in der nächsten Zeit immer wieder auch vertraute Bräuche neu vorstellen,
werden wir Geschichten von Heiligen erzählen.
Brauchtum, Rituale erfahren ihre Bedeutung dadurch, dass wir sie leben, dass wir sie verändern.
Die Adventzeit lässt sich bis in das 5. Jahrhundert in das Gebiet rund um Ravenna in Italien zurückverfolgen. Damals war es ein (!) Sonntag, vor Weihnachten, der der Vorbereitung gewidmet war.
Gregor der Große legte erstmals vier Adventsonntage fest – was sich aber nicht überall durchgesetzt hat. So feiert man in Mailand bis heute eine Adventzeit von sechs Wochen
Adventkranz
Diese Tradition ist noch jung, sie geht zurück auf Johann Hinrich Wichern. Im Dezember 1838 entzündete er zum ersten Mal im „Rauhen Haus“, einem Waisenhaus, jeden Tag im Advent eine Kerze. Später steckte er die Kerzen dann auf einen Holzkranz, wobei an den Sonntagen größere Kerzen verwendet wurden.
1860 wurde erstmals der Holzreifen mit Tannenreisig umwickelt, damit war der Adventkranz, wie man ihn heute kennt, geboren! Dieser Brauch wurde rasch von evangelischen Familien übernommen.
In Österreich verbreitete sich dieser Brauch erst langsam nach dem Zweiten Weltkrieg. Am Samstag vor dem ersten Adventsonntag werden die häuslichen Adventkränze in der Kirche gesegnet.
Lebkuchen
Der entstand aller Wahrscheinlichkeit nach in Nürnberg. Nürnberg war im 13. Jahrhundert ein Zentrum der Kerzenproduktion für das gesamte Reich. Da neben Wachs auch Honig ‚abfiel‘ nutzte man den großen Honigüberschuss zur Herstellung eines eigen ‚Gesundheitsbrotes‘, das in Apotheken verkauft wurde. Durch den Handel mit Venedig bekamen die Nürnberger auch das nötige Gewürz, das bis heute den Lebkuchen ausmacht. Im 14. Jh wird in Nürnberg auch die Zunft der ‚Kerzendreher und Lebzelter‘ anerkannt.
Lebkuchen wurde aufgrund seines hohen Nährwertes zu einem klassischen Fastenessen zu Ostern und im Advent. Im Laufe der Zeit verschwand der Lebkuchen aus der Frühlingsfastenzeit und etablierte sich in der vorweihnachtlichen Fastenzeit.