Sonntag Gaudete!
 
Freut euch – noch einmal sage ich euch – freut euch! Denn der Herr ist nahe! Das hören wir es in der zweiten Lesung am dritten Adventsonntag. So schreibt es der Apostel Paulus an die Gemeinde in Philippi.
Diese Sätze geben auch dem 3. Adventsonntag seinen Namen. Gaudete – Freut euch!
Die Kerze am liturgischen Adventkranz gibt uns schon einen Hinweis darauf, dass die längste Zeit des Wartens vorbei ist, das Rosa, sagt, mehr als die Hälfte habt ihr schon geschafft – freut euch!
 
Die Vorstellung – freudig zu warten 
Dabei ist das Warten-Können eine Fähigkeit, die nur sehr wenige Menschen besitzen.
„Wenn wir warten, immer warten, wird so lang die Zeit, …“ so heißt es in einem Kinderlied für die Adventzeit. Und so kommt es mir auch immer wieder vor, die Zeit vergeht so langsam, wenn ich mich auf etwas freue.
Dabei ist es doch auch ein schönes Gefühl, erwartet zu werden – wenn jemand mich erwartet, sich sehnt nach mir, Ausschau hält und sich Gedanken macht, wie es sein kann, wenn ich wieder da bin.
In diesen Tagen des Advent geschieht Ähnliches: Ich mache mich auf den Weg, um auf Ihn, auf Jesus zu warten, um Ihn zu empfangen. Und in diesem Warten verändert sich etwas in mir. In diesem Warten trete ich in eine Beziehung ein mit ihm, der Wohnung nimmt in mir. Dabei wächst Vorfreude – und dabei wächst auch die Gewissheit, dass er schon da ist, dass ich erwartet bin – und geliebt und in die Arme geschlossen.
 
(BR)